Kategorie: Heilheit

Zuhause in der Liebe…

…und ebenso: die Liebe in mir, in Dir, in uns zuhause sein lassen… So, wie wir sind. So, wie wir waren und so, wie wir sein wollen… darum geht es für mein Empfinden momentan, in dieser Zeit und in diesem Jahr ganz besonders.

Ich habe in den Rauhnächten – in der Übergangszeit zwischen dem alten und dem neuen – für jeden Monat des Jahres 2021 (übrigens: von Herzen frohes Neues!) Inspirationen und Impulse wahrgenommen.

Meine Inspiration für Januar ist „Liebes-Infusion“. Irgendwie ein witziges, ungewöhnliches Wort, oder? Und eben darum hat es auch immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich hatte Freude daran mich auf unterschiedliche Weise damit zu beschäftigen.

Während ich vom Verstand aus betrachtet den Begriff anfänglich zwar sehr cool, aber auch recht abstrakt fand, hatte ich sehr bald ein inneres Bild: ein weiter klarer See mit ruhiger glatter Oberfläche lädt mich zu einem nächtlichen Bad ein. Der Himmel ist erfüllt von unzähligen leuchtenden Sternen, die sich in der Wasseroberfläche spiegeln. Hier kann ich mich aufladen, die Präsenz der Natur genießen; die Verbundenheit zu Mutter Erde und Vater Kosmos wahrnehmen; die Lebendigkeit allen Seins er-leben – und verkörpern.

Zum Thema „Verkörpern“ kann ich Dir sagen, dass ich persönlich lange Zeit keine besonders innige Verbindung zu meinem Körper hatte. Ich war und bin ein sehr freigeistiger Mensch, sehr „spirituell“ in dem Sinne, dass ich mich in den geistigen Dimensionen sehr zuhause fühle. Ich liebe es kreativ zu denken, für alles Mögliche und Unmögliche zu brainstormen, Ideen zu spinnen und zu weben, Inspirationen und Impulse in Worten oder Bildern zu formulieren, mich (geistig) auszudehnen, umher zu schweifen oder tief zu tauchen… meine Vorstellungsgabe ist sehr offen und reichhaltig mein Verstand ist ziemlich schnell und womöglich wäre ich auch eine gute Schachspielerin und hätte viele Züge im Voraus durchspielen können;-) Doch dementsprechend war mir „die Materie“ oft zu schwer und vor allem zu langsam…

Als Kind habe ich oft über den Sinn des Lebens nachgedacht. Vieles schien für die Erwachsenen anstrengend und oft mit Leid oder Bitterkeit oder Traurigkeit verbunden. Dieses Leiden, diese Traurigkeit, habe ich auch in mir gespürt, konnte es aber nicht verstehen – wie denn auch? Und irgendwie hatte ich immer das Gefühl: „Da fehlt was.“ oder „Da ist noch mehr.“

Dann war diese Frage viele Jahre lang eher weit im Hintergrund und vor ca. 13 Jahren „rief“ mich etwas in meine Spiritualität „zurück“. Heute würde ich sagen, es war/ist meine Seele;-) Wurde doch nach einem mehrwöchigen Krankenhaus-Aufenthalt in mir die Frage nach dem „Was ist da noch?“ wieder lauter.

Ich lernte, meinem Spirit, dem freien Geist, zuzuhören und bereiste mit ihm und durch ihn (sie;-) die unterschiedlichsten geistigen Welten und Dimensionen… Und genoss die (innere) Freiheit, die ich in Verbundenheit mit der „Spiritworld“ erfuhr.

Lange Zeit jedoch waren diese beiden Welten, die spirituelle und die materielle, für mich zwei unterschiedliche Welten. Das Spirituelle hatte nur in bestimmten Kreisen Raum in der materiellen Welt meines Er-Lebens und auch das Materielle konnte seinen Platz in der spirituellen Welt nicht so recht finden. Und aufgrund der Schwere, Dichte und Langsamkeit, die ich immer noch sehr oft im Irdischen empfand, richtete ich meine Aufmerksamkeit lieber auf das Geistige, das ich eher „da draußen“ oder jenseits des Alltäglichen verortete.

Seit geraumer Zeit „ruft“ mich nun die „Materialität“ zurück – und lädt mich ein, meinen Spirit und meine Seele HIER und JETZT mehr und mehr im Leben, im Körper, in den verschiedenen Formen des Alltags sein zu lassen – zu verkörpern.

REUNION – reunite Spirit and matter. Materie und Spirit sich vereinen lassen. Oder vielmehr ihre Einheit mehr und mehr an-erkennen – und leben!

Die Schwere, die Dichte und die Langsamkeit umarmen, ebenso wie die Leichtigkeit und Flexibilität. Gefühle von Traurigkeit und Leid ebenso willkommen heißen wie Freude und Genuss. Draußen und drinnen durchdringen und als Ganzes, das einander beeinflusst und kreiert, wahrnehmen.

Und was hat das jetzt mit Liebes-Infusion zu tun? Na klar:-) Lieben, was ist. Darum geht es! Das bedeutet nicht, dass wir Dinge nicht auch als nicht gut, nicht annehmbar oder nicht stimmig bewerten können oder dürfen. Das bedeutet auch nicht, dass wir zu allem, was wir als unrecht oder falsch empfinden, „ja und Amen“ sagen müssen.

„Lieben was ist“ bezieht sich als allererstes auf das eigene Innere! Denn warum können wir denn oft Dinge, die im sogenannten Außen vor sich gehen, nicht ertragen? Weil wir die Gefühle, die wir dadurch IN uns erleben, nicht ertragen können? (Ich persönlcih kannte lange Zeit nur die beiden Alternativen „Mitleid“ oder „Ablehnung“/“Abspaltung“. Heute lerne ich immer mehr, was „Mitgefühl“ wahrhaft bedeutet.) Und wir müssen jetzt auch nicht mit unseren krassesten Gefühlen beginnen und krampfhaft versuchen, Gefühle aus traumatischen oder sehr schmerzhaften Erfahrungen zu lieben.

Lass uns im Kleinen beginnen, ganz sanft und behutsam – liebevoll mit uns fühlend und mitfühlend… Kannst Du die Gefühle lieben, die in Dir auftauchen, wenn Du wieder viel zu viel Süßes gegessen hast? …wenn Du etwas gemacht hast, was Du eigentlich gar nicht machen wolltest? …Wenn Du eine Verpflichtung eingegangen bist, von der Du schon vorher wusstest, dass sie nicht stimmig für Dich ist? …wenn Du Dich zu viel xy findest? wenn Du Dich zu wenig yz empfindest? …wenn Du wütend bist… oder traurig… oder genervt… oder abweisend… oder verbittert? …wenn Du leidest? …oder oder oder…

Kannst Du Dich selbst lieben, für die Art und Weise, wie Du bist… wie Du Dein Leben lebst? Kannst Du Dich auch selbst lieben, wenn Du spürst, dass Du es Dir anders wünschst, aber nicht weißt, wie das gehen könnte oder Du Angst vor Veränderung hast oder…?

Das Abwenden dieser Anteile von der Liebe, Deiner Liebe (auch im ganz simplen Sinne von Akzeptanz, An-Erkennung) führt eben in das Gefühl von Getrenntheit. Und das wiederum führt oft in Empfindungen von „Hier/Mit mir stimmt was nicht.“, „Es sollte anders sein.“, „Das Leben ist gegen mich.“ und andere Zwei-fel.

Indem wir mehr und mehr anerkennen, dass auch diese Anteile der Liebe – unserer Selbst-Liebe – wert sind, werden wir innerlich weiter und weicher. Angespannte, limitierende oder festhaltende Energien können sich in dieser inneren Weite ganz natürlich entspannen, nach und nach wieder ins Fließen kommen und sich allmählich transformieren und integrieren.

Und je besser wir diese Anteile in uns aner-kennen-lernen, umso mehr sehen wir, dass sie jenseits der unterschiedlichen Bewertungen auch „nur“ Energie sind. Wobei das „nur“ hier ein Ausdruck von Gleichwertigkeit ist. Alles ist Energie, doch zugegeben, Energie, kann sich sehr unterschiedlich anfühlen.

Was wäre, wenn Du Dich bei einem unangenehmen Gefühl, das Du in Dir wahrnimmst ganz offen und bereit für Selbsterforschung fragst: „Wie würde sich dieses Gefühl anfühlen, wenn ich nicht wüsste, dass es XY ist?“ Und ich lade Dich ein, mal in Deinen Körper hineinzuspüren. Wo in Deinem Körper nimmst Du dieses Gefühl wahr? Und wie fühlt es sich dort an? Kannst Du es mit Worten beschreiben, die jemand versteht, der die Namen, die wir den unterschiedlichen Gefühlen gegeben haben, nicht kennt? Fühlt es sich leicht oder schwer an, sanft oder hart, wie eine sprudelnde Quelle oder wie ein stehendes tiefes Gewässer, wie ein warmer Frühlingstag oder wie ein loderndes Feuer, wie eine sanfte Brise oder wir ein Hurricane…? Du wirst merken, wie kreativ Du bist;-)

Und merkst Du noch was? Merkst Du, wie wundervoll die Erfahrung unterschiedlicher Gefühle in Deinem Körper sich anfühlen kann? Und „wundervoll“ meine ich tatsächlich im wortwörtlichen Sinne: Ist es nicht ein Wunder? Dieser Körper, so schwer und dicht und unflexibel er sich vielleicht manchmal anfühlen mag im Vergleich zum flinken Verstand und zum freien Geist – ist er nicht ein Wunder? Ebenso, wie die Welt ein Wunder ist. Die materielle Welt als Form gewordene schöpferische Kraft.

Und vielleicht kannst Du mit der Zeit – noch so ein Thema, mit dem freigeistige Menschen wahrscheinlich echt ein Thema haben;-))) – wahrnehmen und Dich er-innern, dass Du Dich einst ganz bewusst entschieden hast für diesen Körper, dieses Leben, diese Welt. Und dass Du in jedem Moment die Fähigkeit und die Kraft hast, Dich, Dein Leben, die Welt zu gestalten. Und ja, manchmal scheint es zäh; manchmal scheint es unendlich langsam; manchmal scheint es super schwer… aber es IST möglich.

Die Liebe, die bedingungslose Liebe zu sich und zum Leben selbst, macht es möglich.

Und so komme ich auch schon langsam zum Rauhnachts-Impuls für den Februar: Ausrichtung. Aber das hat noch ein wenig Zeit;-)

Erstmal freue ich mich auf die unterschiedlichen Liebes-Infusionen im Januar. Und das gemeinsame Praktizieren und Erforschen im kommenden 3-wöchigen Online-Retreat „A Return to (Self-)Love“.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Start in DEIN Leben in diesem Jahr. Wie auch immer Du es er-leben und gestalten magst: You are worthy! <3

Hier (bzw. auf Instagram und Facebook etwas ausführlicher) findest Du übrigens alle Rauhnachts-Impulse für die 12 Monate in 2021 (in umgekehrter Reihenfolge;-)

Von Herzen alles Liebe und bis demnächst!

Verbundenheit mit dem Fluss des Lebens…

Verbundenheit… Immer wieder. Und immer wieder neu.

Das ist Lebenskunst. Das ist gelebte Spiritualität im Alltag – Spirit in Materie.

Manchmal weniger oder weniger augenscheinlich und manchmal mehr oder mehr wahrnehmbar für unsere alltäglichen Sinne. Doch immer ist diese Verbundenheit da, zeigt sich auf jeweils individuelle, der Situation entsprechende Weise und in der bewussten und neugierigen Begegnung mit dem, was sich zeigt, können Heilheit, Magie und zutiefst verbundene Berührung er-lebt werden.

Die folgende Erzählung ist eine Inspiration, eine Einladung. Vielleicht magst Du mitkommen auf eine kleine Reise zum Fluss des Lebens – zu einem Teil davon – und vielleicht magst Du Dich inspirieren lassen und begibst Dich selbst einmal auf eine ähnliche Reise… Das Leben hält zu jeder Zeit alles bereit.

Die Zeichen hätten besser nicht sein können;-) – mit einer Regenbogen-Reflexion in den Wolken machte ich mich auf an einen kleinen Fluss im Wald. Ich wollte ein paar Steine, die ich vor einiger Zeit für eine Steinspirale gesammelt hatte zurück an „ihren“ Platz in der Natur bringen.

Noch während ich die Steine an diesen Ort schleppte, kam mir in den Sinn, wieviele Menschen (so wie immer wieder und gerade ganz deutlich;-) ich einen Ballast mit sich herum trugen, der gar nicht wirklich ihrer ist, sondern womöglich nur geliehen – Übernommenes aus der Familie und dem Umfeld und dies vielleicht sogar schon seit vielen Generationen weitergegeben. Und aus verschiedensten Gründen für bestimmte Zeiten brauchen wir dieses gewichtige Gepäck in Form von Glaubenssätzen, Annahmen, Erwartungen, Meinungen, Gewohnheiten, Identifikationen u. a. sogar, doch irgendwann hat es teilweise oder gänzlich ausgedient und dann können wir es ablegen.

Wir können es ablegen und wir können es sogar wertschätzen, schließlich hat es uns gedient, hat uns zu der/dem gemacht, der/die wir nun sind. Wir haben uns darüber identifiziert. Es hat uns auf seine Weise mit unserer Herkunft verbunden. Und nun können wir es anerkennen, davon lernen und daran wachsen und ablegen. Auf dass die Elemente der Natur die Energien an ihren ursprünglichen stimmigen Platz heimkehren oder sich wandeln lassen. Auf dass Altes auf ganz neue Weise eine stabile fruchtbare Basis schafft für das, was sich aus dem Innersten entfalten möchte.

So übergab ich nun dem Wasser und dem Flussbett „meinen geborgten Ballast“, bedankte mich und spürte auf allen Seiten Dankbarkeit und Versöhnung über die Heimkehr. Und spürte auch, wie ich diese Dankbarkeit für das Leben, für seine leuchtende Essenz und die erfüllende Herzenswärme teilen wollte – mit meiner Vergangenheit, mit meinen Ahnen, mit denen, die vor mir waren…

Ich ging stromaufwärts und begab mich immer weiter in die Vergangenheit. Entlang an dem kleinen Fluss, der für mich nun zu meinem Fluss des Lebensgeworden war.

Teile des Weges waren sanft und beschwingt, Teile waren beschwerlich und voller Gestrüpp und Dornen. Es gab Hindernisse zu überwinden und kleine und große Wunder der Natur zu bestaunen. Mal war ich ganz in mich versunken und „allein“, mal habe ich mich begleitet und im Kreis der Vielen gefühlt. Und der Fluss sang sein Lied und das Leben sang sein Lied, verliebt in den Moment.

Irgendwann kam ich an eine Stelle, die ich intuitiv für mich als „meinen Ursprung“ markierte: ein über den Bach gestürzter Baum, über den ich die Uferseiten wechselte und vom „Weg der Steine“ auf den „Weg der Rosen“ gelangte. Ich verweilte dort einige Momente, genoss die Aussicht auf die Möglichkeiten, die vor mir lagen und kehrte stromabwärts zurück ins „Hier und Jetzt“.

Und mir wurde wieder einmal so bewusst: Das ist die Fülle des Lebens, das ist Lebendigkeit und Verbundenheit, das ist Frieden, Freiheit – das, was man nur im Innen finden kann.

„Das“ ist im Grunde von überall aus und in jedem Moment er-lebbar. Und ganz besonders in der Natur, die uns auf mannigfaltige Weise unsere eigene jeweilige innere Natur in unendlichen Facetten er-innert.

Kommst Du?

Du möchtest Dich gerne selbst aufmachen auf die Reise zu Deiner ureigenen Verbundenheit mit dem Fluss des Lebens?

Du wünschst Dir, mehr „hier“ anzukommen, um Deinen Platz im Leben noch bewusster einzunehmen?

Du hast gerade ganz konkrete Themen mit denen Du Dir Harmonie und Versöhnung wünschst, um ungeahnten Möglichkeiten in Dir Raum zu geben?

Du wünschst Dir Begleitung auf Deinem Weg?

Dann kontaktiere mich gerne für ein 20-minütiges Informations- und Impulsgespräch. (Online und offline möglich)

Das WESENtliche ist unsichtbar.

Und doch ist es immer DA.

Wer bist Du?

…fragst Du Dich vielleicht manchmal, wenn Du in den Spiegel blickst.

Wer bist Du wirklich?

…fragst Du Dich vielleicht nur selten, wenn Dir jemand gegenüber steht. Und vielleicht fragst Du Dich das noch seltener, wenn dieses Gegenüber so ganz anders zu ticken scheint, als Du. Oder, wenn Du Dich von Deinem Gegenüber nicht gesehen oder gehört oder verstanden fühlst. Oder auch, wenn Du von Deinem Gegenüber etwas ganz Bestimmtes willst oder erwartest.

Und vielleicht fragst Du dann auch Dich selbst nicht mehr „Wer bist Du?“, denn oftmals, auf einer mentalen oder auch unangenehmen oder schmerzhaften emotionalen Ebene im Leben scheint „ganz klar“ zu sein, wer oder was man selbst oder der/die Andere ist.

Hier könnte ich jetzt wahrscheinlich unendlich viele Rollen auflisten, mit denen wir uns oder die Anderen so manches mal, wenn wir uns emotional verstrickt fühlen, identifizieren. … Und all diese Rollen lassen sich womöglich in ihrer Grundstruktur auf die Rollen des Opfers, des Täters und des Retters herunterbrechen.

Und ja, immer wieder nehmen wir alle verschiedene Rollen im Leben ein – unterschiedliche Ausdrucksformen des Lebens. Wir sind Frau, Mann, Mutter, Vater, Schwester, Bruder, Kind, Partner:in, Unternehmer:in, Angestellte:r, Freund:in, Kolleg:in, Berater:in, Ingenieur:in, Künstler:in, Handwerker:in, Geschichtenerzähler:in, Zuhörer:in, … und in diesen oder anderen Rollen finden wir uns auch immer mal in den Rollen von Opfer, Täter oder Retter wieder.

Doch wie frei können wir wahrhaft sein, wenn wir uns dauerhaft mit solchen Rollen identifizieren?

Bestimmt haben wir alle in unterschiedlicher Intensität schon diese Rollen erfahren und er-lebt: Traumata z. B. entstehen aus Erfahrungen, in denen wir uns als Opfer erleben mussten, in denen uns in irgendeiner Weise Gewalt angetan wurde – mental, emotional oder sogar physisch – und indem wir uns in unserem ureigenen Tempo dafür öffnen, diese Wunden in uns zu heilen (natürlich je nach Intensität auch mit therapeutischer Unterstützung), können wir uns auch wieder mehr und mehr der Welt öffnen und uns im Leben stabilisieren. Und irgendwann unsere Identifikation ablegen.

Nicht geheilte bzw. nicht wahrgenommene oder anerkannte (innere) Wunden führen womöglich dazu, dass wir uns unbewusst immer wieder in die Täter- oder Retter-Rolle hineinbegeben – oftmals, weil wir unseren eigenen Schmerz nicht ertragen können und diesen entweder im Außen wahrnehmen und dann (unbewusst) provozieren oder im Außen „retten“ (=heilen) wollen, in dem (unbewussten) Wunsch, dadurch unseren eigene Verwundung zu heilen.

Wie frei können wir wahrhaft sein, wenn wir nicht offenen Herzens und versöhnlich mit uns selbst und mit der Welt anerkennen, welche festgefahrenen oder mehr oder weniger unterschiedlichen Rollen wir immer wieder einnehmen oder welche Rollen wir eigentlich niemals einnehmen wollen/wollten – und wenn wir ehrlich zu uns sind, uns dann doch darin befunden haben?

Womöglich findet sich ja zu seiner stimmigen Zeit mitten im Er-Leben einer dieser Rollen Freiheit und Heilung und (innerer) Frieden und die Erkenntnis mehr zu sein, als diese limitierende Sichtweise auf sich selbst und das Leben. So dass sich das System entspannen und weiten kann, so dass Energien – Lebenskräfte – freier, mitfühlender und lebendiger fließen können.

Vielleicht ist es aber gleichermaßen eine Möglichkeit, sich immer wieder an diese Frage zu er-innern, sowohl sich selbst als auch anderen und der Welt gegenüber: „Wer bist Du?“, wer bist Du wirklich? Wer bist Du, jenseits Deiner Meinungen, Deiner momentanen Sichtweise über Dich und die Welt? Wer bist Du jenseits Deiner Erfahrungen, Deiner Geschichte, Deiner Gedanken und Deiner Emotionen?

Du bist so viel mehr! Wir alle sind so viel mehr! Die Welt ist so viel mehr!

Jede:r Einzelne ist unendlich facettenreicher Ausdruck des Lebens! Und jede:r Einzelne ist im Fluss dieses Lebens verbunden mit etwas Größerem – dem Großen Ganzen. Und auf diese Weise ist jede:r Einzelne auch verbunden mit Dir – so wie Du verbunden bist mit Allem.

Vielleicht magst Du Dich ab und zu öffnen?

Für die Möglichkeiten, die Dein Intellekt sich momentan noch nicht vorstellen kann. Für die Möglichkeiten der Weite und des Raums, die wir in uns tragen. Für das, was Du auf den ersten (und vielleicht auch auf den zweiten und den dritten Blick) noch nicht wahrnehmen kannst.

Vielleicht magst Du Dich immer wieder öffnen, gerade in Momenten, in denen Du Dich lieber wegdrehen oder verschließen möchtest?

Für die Wertschätzung allen Lebens, das Mitgefühl und die bedingunslose Liebe von Freude und Schmerz, Glück und Traurigkeit, Weite und Enge, Leichtigkeit und Schwere… die bedingungslose Liebe so vieler unterschiedlicher Facetten, als das, was sie sind: Ausdruck des Lebens in irgendeiner einzigartigen Form.

Deine Wurzeln nähren, klären und Raum schaffen

Herbst- und Winterzeit – Ahnenzeit.

Nach einem Frühjahr, das viel Neues und Ungewohntes mit sich gebracht hat und einem in diesem Jahr vielleicht nicht ganz so ausgelassenen Sommer kehrt nun der Herbst und demnächst wohl auch der Winter ein. Die Bäume lassen immer mehr ihr buntes Blätterkleid los und überall in der Natur kann man die allmähliche Einladung zur Einkehr spüren.

Auf meiner regelmäßigen Waldrunde begegnet mir in den letzten Tagen in einer alten, teils ausgehöhlten Wurzel immer wieder eine kleine Maus. Ganz aufmerksam und „bei ihrer Sache“ (was auch immer das genau sein mag;-) läuft sie von hier nach da, verschwindet in dem einen Loch um kurz drauf in dem anderen wieder aufzutauchen. Tatsächlich wirkt das für mich wie „Großreinemachen“ ihres Hauses als Vorbereitung für die Winterzeit. Die Zeit des Jahres, in der sich alles in der Natur eher in sich zurück zieht, loslässt, was momentan nicht mehr dienlich ist, die Stille genießt und die Kräfte in sich bewahrt – bereit diese, wenn die Zeit dafür ist, auch wieder im Außen lebendig werden zu lassen.

Ich hab ja bereits an anderer Stelle darüber geschrieben, dass ich die letzten Wochen eh schon in ähnlicher Weise genutzt habe. Ich habe mich nach innen gewendet, habe reflektiert und tatsächlich trotz der wilden Zeit im Außen viel Klarheit, innere Stille, Versöhnlichkeit (mit mir selbst, mit dem Leben, mit dem was ist, was nicht ist, was hätte sein sollen… … …) und auch immer mehr Friedlichkeit gefunden.

Denn genau dafür können wir diese Phase und die momentanen Energien des Jahreskreises nutzen: Unser „Haus“, sprich unser (Energie-)System klären und aus dem tiefsten Inneren nähren. Klarheit, Raum, Stille und Zufriedenheit ermöglichen – in uns und dem Feld, aus dem wir stammen, unserem Ahnenfeld. Mit offenen Armen und offenem Herzen die Dunkelheit umarmen, loslassen, was uns belastet und annehmen was unsere Wurzeln, unsere Lebendigkeit und unsere Kreativität nährt – von Innen nach Außen. Dem, was wir sind und denen, die den Boden für uns bereitet haben und die dabei ihr ureigenes Bestes gegeben haben, unsere Ehre erweisen. Ganz in diesem Moment.

Und ich kann Dir sagen: es lohnt sich!

Indem wir uns unseren Ahnen zuwenden, ihnen danken und sie ebenfalls umarmen, wenden wir uns auch wieder uns selbst zu. Und indem wir uns uns selbst zuwenden, mit offenem Herzen, wenden wir uns unseren Ahnen zu, als Teil von uns und unseres Lebens, als Teil des Lebens selbst…

…dessen Teil auch wir sind im Kreis des Großen Ganzen. Alles ist verbunden.

Somit schließt sich der Kreis auf einer Ebene und auf einer neuen Ebene kann Neues, Lebendiges die Zyklen des Leben erfüllen. Und wir folgen der Einladung des Lebens und vertrauen auf seine Rhythmen, wissend, dass die Jahreszeiten, Tag und Nacht, Licht und Dunkel in uns und alles was ist, Teil dieses wunderschönen einzigartigen Lebens ist.

Hier geht’s zur Anleitung des Ahnen-Rituals…
(das ich von dem Chasir (Schamanen) José Carlos Reyes Ravenna, aus der Tradition der peruanischen Nazca-Kultur, erlernt habe und als besonders schön, einfach und gleichermaßen kraftvoll empfinde.)