Kategorie: Selbstfindung

Zuhause in der Liebe…

…und ebenso: die Liebe in mir, in Dir, in uns zuhause sein lassen… So, wie wir sind. So, wie wir waren und so, wie wir sein wollen… darum geht es für mein Empfinden momentan, in dieser Zeit und in diesem Jahr ganz besonders.

Ich habe in den Rauhnächten – in der Übergangszeit zwischen dem alten und dem neuen – für jeden Monat des Jahres 2021 (übrigens: von Herzen frohes Neues!) Inspirationen und Impulse wahrgenommen.

Meine Inspiration für Januar ist „Liebes-Infusion“. Irgendwie ein witziges, ungewöhnliches Wort, oder? Und eben darum hat es auch immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich hatte Freude daran mich auf unterschiedliche Weise damit zu beschäftigen.

Während ich vom Verstand aus betrachtet den Begriff anfänglich zwar sehr cool, aber auch recht abstrakt fand, hatte ich sehr bald ein inneres Bild: ein weiter klarer See mit ruhiger glatter Oberfläche lädt mich zu einem nächtlichen Bad ein. Der Himmel ist erfüllt von unzähligen leuchtenden Sternen, die sich in der Wasseroberfläche spiegeln. Hier kann ich mich aufladen, die Präsenz der Natur genießen; die Verbundenheit zu Mutter Erde und Vater Kosmos wahrnehmen; die Lebendigkeit allen Seins er-leben – und verkörpern.

Zum Thema „Verkörpern“ kann ich Dir sagen, dass ich persönlich lange Zeit keine besonders innige Verbindung zu meinem Körper hatte. Ich war und bin ein sehr freigeistiger Mensch, sehr „spirituell“ in dem Sinne, dass ich mich in den geistigen Dimensionen sehr zuhause fühle. Ich liebe es kreativ zu denken, für alles Mögliche und Unmögliche zu brainstormen, Ideen zu spinnen und zu weben, Inspirationen und Impulse in Worten oder Bildern zu formulieren, mich (geistig) auszudehnen, umher zu schweifen oder tief zu tauchen… meine Vorstellungsgabe ist sehr offen und reichhaltig mein Verstand ist ziemlich schnell und womöglich wäre ich auch eine gute Schachspielerin und hätte viele Züge im Voraus durchspielen können;-) Doch dementsprechend war mir „die Materie“ oft zu schwer und vor allem zu langsam…

Als Kind habe ich oft über den Sinn des Lebens nachgedacht. Vieles schien für die Erwachsenen anstrengend und oft mit Leid oder Bitterkeit oder Traurigkeit verbunden. Dieses Leiden, diese Traurigkeit, habe ich auch in mir gespürt, konnte es aber nicht verstehen – wie denn auch? Und irgendwie hatte ich immer das Gefühl: „Da fehlt was.“ oder „Da ist noch mehr.“

Dann war diese Frage viele Jahre lang eher weit im Hintergrund und vor ca. 13 Jahren „rief“ mich etwas in meine Spiritualität „zurück“. Heute würde ich sagen, es war/ist meine Seele;-) Wurde doch nach einem mehrwöchigen Krankenhaus-Aufenthalt in mir die Frage nach dem „Was ist da noch?“ wieder lauter.

Ich lernte, meinem Spirit, dem freien Geist, zuzuhören und bereiste mit ihm und durch ihn (sie;-) die unterschiedlichsten geistigen Welten und Dimensionen… Und genoss die (innere) Freiheit, die ich in Verbundenheit mit der „Spiritworld“ erfuhr.

Lange Zeit jedoch waren diese beiden Welten, die spirituelle und die materielle, für mich zwei unterschiedliche Welten. Das Spirituelle hatte nur in bestimmten Kreisen Raum in der materiellen Welt meines Er-Lebens und auch das Materielle konnte seinen Platz in der spirituellen Welt nicht so recht finden. Und aufgrund der Schwere, Dichte und Langsamkeit, die ich immer noch sehr oft im Irdischen empfand, richtete ich meine Aufmerksamkeit lieber auf das Geistige, das ich eher „da draußen“ oder jenseits des Alltäglichen verortete.

Seit geraumer Zeit „ruft“ mich nun die „Materialität“ zurück – und lädt mich ein, meinen Spirit und meine Seele HIER und JETZT mehr und mehr im Leben, im Körper, in den verschiedenen Formen des Alltags sein zu lassen – zu verkörpern.

REUNION – reunite Spirit and matter. Materie und Spirit sich vereinen lassen. Oder vielmehr ihre Einheit mehr und mehr an-erkennen – und leben!

Die Schwere, die Dichte und die Langsamkeit umarmen, ebenso wie die Leichtigkeit und Flexibilität. Gefühle von Traurigkeit und Leid ebenso willkommen heißen wie Freude und Genuss. Draußen und drinnen durchdringen und als Ganzes, das einander beeinflusst und kreiert, wahrnehmen.

Und was hat das jetzt mit Liebes-Infusion zu tun? Na klar:-) Lieben, was ist. Darum geht es! Das bedeutet nicht, dass wir Dinge nicht auch als nicht gut, nicht annehmbar oder nicht stimmig bewerten können oder dürfen. Das bedeutet auch nicht, dass wir zu allem, was wir als unrecht oder falsch empfinden, „ja und Amen“ sagen müssen.

„Lieben was ist“ bezieht sich als allererstes auf das eigene Innere! Denn warum können wir denn oft Dinge, die im sogenannten Außen vor sich gehen, nicht ertragen? Weil wir die Gefühle, die wir dadurch IN uns erleben, nicht ertragen können? (Ich persönlcih kannte lange Zeit nur die beiden Alternativen „Mitleid“ oder „Ablehnung“/“Abspaltung“. Heute lerne ich immer mehr, was „Mitgefühl“ wahrhaft bedeutet.) Und wir müssen jetzt auch nicht mit unseren krassesten Gefühlen beginnen und krampfhaft versuchen, Gefühle aus traumatischen oder sehr schmerzhaften Erfahrungen zu lieben.

Lass uns im Kleinen beginnen, ganz sanft und behutsam – liebevoll mit uns fühlend und mitfühlend… Kannst Du die Gefühle lieben, die in Dir auftauchen, wenn Du wieder viel zu viel Süßes gegessen hast? …wenn Du etwas gemacht hast, was Du eigentlich gar nicht machen wolltest? …Wenn Du eine Verpflichtung eingegangen bist, von der Du schon vorher wusstest, dass sie nicht stimmig für Dich ist? …wenn Du Dich zu viel xy findest? wenn Du Dich zu wenig yz empfindest? …wenn Du wütend bist… oder traurig… oder genervt… oder abweisend… oder verbittert? …wenn Du leidest? …oder oder oder…

Kannst Du Dich selbst lieben, für die Art und Weise, wie Du bist… wie Du Dein Leben lebst? Kannst Du Dich auch selbst lieben, wenn Du spürst, dass Du es Dir anders wünschst, aber nicht weißt, wie das gehen könnte oder Du Angst vor Veränderung hast oder…?

Das Abwenden dieser Anteile von der Liebe, Deiner Liebe (auch im ganz simplen Sinne von Akzeptanz, An-Erkennung) führt eben in das Gefühl von Getrenntheit. Und das wiederum führt oft in Empfindungen von „Hier/Mit mir stimmt was nicht.“, „Es sollte anders sein.“, „Das Leben ist gegen mich.“ und andere Zwei-fel.

Indem wir mehr und mehr anerkennen, dass auch diese Anteile der Liebe – unserer Selbst-Liebe – wert sind, werden wir innerlich weiter und weicher. Angespannte, limitierende oder festhaltende Energien können sich in dieser inneren Weite ganz natürlich entspannen, nach und nach wieder ins Fließen kommen und sich allmählich transformieren und integrieren.

Und je besser wir diese Anteile in uns aner-kennen-lernen, umso mehr sehen wir, dass sie jenseits der unterschiedlichen Bewertungen auch „nur“ Energie sind. Wobei das „nur“ hier ein Ausdruck von Gleichwertigkeit ist. Alles ist Energie, doch zugegeben, Energie, kann sich sehr unterschiedlich anfühlen.

Was wäre, wenn Du Dich bei einem unangenehmen Gefühl, das Du in Dir wahrnimmst ganz offen und bereit für Selbsterforschung fragst: „Wie würde sich dieses Gefühl anfühlen, wenn ich nicht wüsste, dass es XY ist?“ Und ich lade Dich ein, mal in Deinen Körper hineinzuspüren. Wo in Deinem Körper nimmst Du dieses Gefühl wahr? Und wie fühlt es sich dort an? Kannst Du es mit Worten beschreiben, die jemand versteht, der die Namen, die wir den unterschiedlichen Gefühlen gegeben haben, nicht kennt? Fühlt es sich leicht oder schwer an, sanft oder hart, wie eine sprudelnde Quelle oder wie ein stehendes tiefes Gewässer, wie ein warmer Frühlingstag oder wie ein loderndes Feuer, wie eine sanfte Brise oder wir ein Hurricane…? Du wirst merken, wie kreativ Du bist;-)

Und merkst Du noch was? Merkst Du, wie wundervoll die Erfahrung unterschiedlicher Gefühle in Deinem Körper sich anfühlen kann? Und „wundervoll“ meine ich tatsächlich im wortwörtlichen Sinne: Ist es nicht ein Wunder? Dieser Körper, so schwer und dicht und unflexibel er sich vielleicht manchmal anfühlen mag im Vergleich zum flinken Verstand und zum freien Geist – ist er nicht ein Wunder? Ebenso, wie die Welt ein Wunder ist. Die materielle Welt als Form gewordene schöpferische Kraft.

Und vielleicht kannst Du mit der Zeit – noch so ein Thema, mit dem freigeistige Menschen wahrscheinlich echt ein Thema haben;-))) – wahrnehmen und Dich er-innern, dass Du Dich einst ganz bewusst entschieden hast für diesen Körper, dieses Leben, diese Welt. Und dass Du in jedem Moment die Fähigkeit und die Kraft hast, Dich, Dein Leben, die Welt zu gestalten. Und ja, manchmal scheint es zäh; manchmal scheint es unendlich langsam; manchmal scheint es super schwer… aber es IST möglich.

Die Liebe, die bedingungslose Liebe zu sich und zum Leben selbst, macht es möglich.

Und so komme ich auch schon langsam zum Rauhnachts-Impuls für den Februar: Ausrichtung. Aber das hat noch ein wenig Zeit;-)

Erstmal freue ich mich auf die unterschiedlichen Liebes-Infusionen im Januar. Und das gemeinsame Praktizieren und Erforschen im kommenden 3-wöchigen Online-Retreat „A Return to (Self-)Love“.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Start in DEIN Leben in diesem Jahr. Wie auch immer Du es er-leben und gestalten magst: You are worthy! <3

Hier (bzw. auf Instagram und Facebook etwas ausführlicher) findest Du übrigens alle Rauhnachts-Impulse für die 12 Monate in 2021 (in umgekehrter Reihenfolge;-)

Von Herzen alles Liebe und bis demnächst!

Verbundenheit mit dem Fluss des Lebens…

Verbundenheit… Immer wieder. Und immer wieder neu.

Das ist Lebenskunst. Das ist gelebte Spiritualität im Alltag – Spirit in Materie.

Manchmal weniger oder weniger augenscheinlich und manchmal mehr oder mehr wahrnehmbar für unsere alltäglichen Sinne. Doch immer ist diese Verbundenheit da, zeigt sich auf jeweils individuelle, der Situation entsprechende Weise und in der bewussten und neugierigen Begegnung mit dem, was sich zeigt, können Heilheit, Magie und zutiefst verbundene Berührung er-lebt werden.

Die folgende Erzählung ist eine Inspiration, eine Einladung. Vielleicht magst Du mitkommen auf eine kleine Reise zum Fluss des Lebens – zu einem Teil davon – und vielleicht magst Du Dich inspirieren lassen und begibst Dich selbst einmal auf eine ähnliche Reise… Das Leben hält zu jeder Zeit alles bereit.

Die Zeichen hätten besser nicht sein können;-) – mit einer Regenbogen-Reflexion in den Wolken machte ich mich auf an einen kleinen Fluss im Wald. Ich wollte ein paar Steine, die ich vor einiger Zeit für eine Steinspirale gesammelt hatte zurück an „ihren“ Platz in der Natur bringen.

Noch während ich die Steine an diesen Ort schleppte, kam mir in den Sinn, wieviele Menschen (so wie immer wieder und gerade ganz deutlich;-) ich einen Ballast mit sich herum trugen, der gar nicht wirklich ihrer ist, sondern womöglich nur geliehen – Übernommenes aus der Familie und dem Umfeld und dies vielleicht sogar schon seit vielen Generationen weitergegeben. Und aus verschiedensten Gründen für bestimmte Zeiten brauchen wir dieses gewichtige Gepäck in Form von Glaubenssätzen, Annahmen, Erwartungen, Meinungen, Gewohnheiten, Identifikationen u. a. sogar, doch irgendwann hat es teilweise oder gänzlich ausgedient und dann können wir es ablegen.

Wir können es ablegen und wir können es sogar wertschätzen, schließlich hat es uns gedient, hat uns zu der/dem gemacht, der/die wir nun sind. Wir haben uns darüber identifiziert. Es hat uns auf seine Weise mit unserer Herkunft verbunden. Und nun können wir es anerkennen, davon lernen und daran wachsen und ablegen. Auf dass die Elemente der Natur die Energien an ihren ursprünglichen stimmigen Platz heimkehren oder sich wandeln lassen. Auf dass Altes auf ganz neue Weise eine stabile fruchtbare Basis schafft für das, was sich aus dem Innersten entfalten möchte.

So übergab ich nun dem Wasser und dem Flussbett „meinen geborgten Ballast“, bedankte mich und spürte auf allen Seiten Dankbarkeit und Versöhnung über die Heimkehr. Und spürte auch, wie ich diese Dankbarkeit für das Leben, für seine leuchtende Essenz und die erfüllende Herzenswärme teilen wollte – mit meiner Vergangenheit, mit meinen Ahnen, mit denen, die vor mir waren…

Ich ging stromaufwärts und begab mich immer weiter in die Vergangenheit. Entlang an dem kleinen Fluss, der für mich nun zu meinem Fluss des Lebensgeworden war.

Teile des Weges waren sanft und beschwingt, Teile waren beschwerlich und voller Gestrüpp und Dornen. Es gab Hindernisse zu überwinden und kleine und große Wunder der Natur zu bestaunen. Mal war ich ganz in mich versunken und „allein“, mal habe ich mich begleitet und im Kreis der Vielen gefühlt. Und der Fluss sang sein Lied und das Leben sang sein Lied, verliebt in den Moment.

Irgendwann kam ich an eine Stelle, die ich intuitiv für mich als „meinen Ursprung“ markierte: ein über den Bach gestürzter Baum, über den ich die Uferseiten wechselte und vom „Weg der Steine“ auf den „Weg der Rosen“ gelangte. Ich verweilte dort einige Momente, genoss die Aussicht auf die Möglichkeiten, die vor mir lagen und kehrte stromabwärts zurück ins „Hier und Jetzt“.

Und mir wurde wieder einmal so bewusst: Das ist die Fülle des Lebens, das ist Lebendigkeit und Verbundenheit, das ist Frieden, Freiheit – das, was man nur im Innen finden kann.

„Das“ ist im Grunde von überall aus und in jedem Moment er-lebbar. Und ganz besonders in der Natur, die uns auf mannigfaltige Weise unsere eigene jeweilige innere Natur in unendlichen Facetten er-innert.

Kommst Du?

Du möchtest Dich gerne selbst aufmachen auf die Reise zu Deiner ureigenen Verbundenheit mit dem Fluss des Lebens?

Du wünschst Dir, mehr „hier“ anzukommen, um Deinen Platz im Leben noch bewusster einzunehmen?

Du hast gerade ganz konkrete Themen mit denen Du Dir Harmonie und Versöhnung wünschst, um ungeahnten Möglichkeiten in Dir Raum zu geben?

Du wünschst Dir Begleitung auf Deinem Weg?

Dann kontaktiere mich gerne für ein 20-minütiges Informations- und Impulsgespräch. (Online und offline möglich)

Verliebt ins Leben…

…das ist ein Ausspruch, den ich gerne mal benutze, wenn ich so richtig glücklich und dankbar bin, für das, was ist! Hach… :-)))

Doch manchmal fällt es mir schwer, diese Verliebtheit ins Leben zu spüren und dankbar zu sein, weil…

…ja, weil… und diese „Weils“ kennst Du vielleicht auch:

  • weil es anders sein sollte!
  • weil ich es mir anders vorgestellt/gewünscht/erhofft habe.
  • weil es unangenehm oder ungewohnt wirkt.
  • weil ich mich damit nicht wohl fühle…
  • weil ich grad scheiße drauf bin… :-/
  • weil so vieles oder alles um mich rum grad scheiße ist… :-/
  • weil… und überhaupt!
  • … grmpf…!

Was aber, wenn es möglich ist, sich tief verwurzelt und unermesslich in das (eigene) Leben zu verlieben, es sich entfalten zu lassen, ihm zu vertrauen… und ihm zu folgen. Einfach so.

Krass, oder? … Und? Wie soll das gehen? 😉

Tja, das könnte jetzt herausfordernd sein, denn das Zauberwort lautet „Achtsamkeit“. Ein Synonym dafür könnte sein: „Präsenz“.

„Tse…!“ denkst Du Dir jetzt vielleicht und „Das ist doch nicht herausfordernd!“

Und weißt Du was? Genau so denke ich auch, wenn ich morgens ganz entspannt beim Kaffee darüber nachdenke oder wenn ich mit den Hunden im Wald bin oder wenn ich meditiere oder oder oder…

„Ist doch eigentlich ganz einfach…!“

…Und dann habe ich z. B. eine hitzige Diskussion mit jemandem und keiner von uns ist bereit, seinen Standpunkt zu verlassen oder ich verbringe den ganzen Tag in einer Warteschleife, weil sich niemand für meine Frage zu meinem Telefonanschluss zuständig fühlt oder ich mache mir Sorgen um etwas oder jemanden… oder oder oder…

Und dann bin ich raus – aus der Präsenz… bin Opfer, Täter oder Retter… oder bin Opfer und möchte lieber Retter sein… oder bin Täter und Opfer gleichzeitig… oder deklariere mein Gegenüber oder „die Anderen“ zu Opfern oder Tätern… oder zu Rettern… oder oder oder…

Und dann? Bin ich mitten drin – im „Drama-Dreieck“… habe vergessen, dass das Leben mich liebt und dass ich das Leben liebe oder denke vielleicht, dass ich „etwas machen“ müsste, um mir diese Liebe (wieder) zu verdienen…

Wikipedia schreibt dazu folgendes: „Das „Dramadreieck“ beschreibt ein Beziehungsmuster zwischen mindestens zwei Personen, die darin die drei Rollen einnehmen:

  • Opfer
  • Täter oder Verfolger
  • Retter

Zwischen den Spielern gelten „Regeln“ der Rollenerwartung, die vom Rollenträger durch die Wahl einer Rolle unwillkürlich befolgt werden. Dabei übernehmen die Beteiligten diese Rollen aus der inneren Notwendigkeit des Musters heraus, sie „spielen“ diese Rollen (sie „sind“ nicht die Rollen).

Die Muster des Dramadreiecks paaren sich oder konkurrieren gleichzeitig mit persönlichen Mustern der Beteiligten. …

Im Dramadreieck gibt es keinen festen Anfang oder Einstieg und auch kein feststehendes Ende. Ebenso schnell können sich die eingenommenen Positionen wieder verändern. Im Laufe dieses Musters kann es zu plötzlichen Rollenwechseln kommen. …

Meistens sind die drei Rollen auf drei Personen verteilt. Aber auch zwei Personen können die drei Rollen abwechselnd untereinander verteilen. Das Dramadreieck lässt sich auch alleine spielen. Dann übernehmen einzelne Persönlichkeitsaspekte in einem inneren Dialog die drei Rollen. …“

Ist doch spannend, oder?

Aber zurück zum Zauberwort „Präsenz“ bzw. „Achtsamkeit“: In dem Moment, in dem Du Dir darüber bewusst wirst, dass Du womöglich gerade eine dieser Rollen eingenommen hast, kannst Du z. B.

  • atmen und Dir einen Moment Zeit und inneren Raum verschaffen, um daraus bewusst zu agieren, statt weiterhin wie auf Knopfdruck und fremdgesteuert zu re-agieren.
  • innerlich einen Schritt zurücktreten und Dich gleichzeitig als Zeuge all dessen, was da um Dich herum, aber vor allem IN DIR passiert.
  • Dich selbst, so wie Du gerade bist, annehmen – wirklich annehmen, in Dein zartes offenes Herz.

Allmählich kannst Du aus dieser inneren „erweiterten Wahrnehmung“ heraus ganz achtsam schauen, was für Impulse etwas zu tun oder nicht zu tun nun aus Deiner Präsenz auftauchen. Und daraus agieren, statt re-agieren. Du kannst Räume schaffen und Brücken bauen, statt Dich verbünden oder konkurrieren oder kämpfen „zu müssen“.

Du erahnst Möglichkeiten, kannst kreativ sein… überraschend… wunder-voll… schöpferisch…

Doch was, wenn es Dir in dem Moment nicht bewusst wird, sondern erst im Nachhinein?

Super! Dann freu Dich darüber, dass es Dir überhaupt aufgefallen ist. Akzeptiere und umarme Dich innerlich, anerkenne mitfühlend Dein Menschsein und erinnere Dich, dass Du ein*e Meister*in in Übung bist. Immer wieder. Sei JETZT präsent – mit Dir, mit dem Leben.

Und entspann Dich. Sei JETZT achtsam mit Dir und dem Leben, das DU bist…

Das Leben… unendlich variabel und facettenreich… fließend… sich ausprobierend und entfaltend…, das Du bist.

Verliebt ins Leben. Spürst Du es?

Deine Wurzeln nähren, klären und Raum schaffen

Herbst- und Winterzeit – Ahnenzeit.

Nach einem Frühjahr, das viel Neues und Ungewohntes mit sich gebracht hat und einem in diesem Jahr vielleicht nicht ganz so ausgelassenen Sommer kehrt nun der Herbst und demnächst wohl auch der Winter ein. Die Bäume lassen immer mehr ihr buntes Blätterkleid los und überall in der Natur kann man die allmähliche Einladung zur Einkehr spüren.

Auf meiner regelmäßigen Waldrunde begegnet mir in den letzten Tagen in einer alten, teils ausgehöhlten Wurzel immer wieder eine kleine Maus. Ganz aufmerksam und „bei ihrer Sache“ (was auch immer das genau sein mag;-) läuft sie von hier nach da, verschwindet in dem einen Loch um kurz drauf in dem anderen wieder aufzutauchen. Tatsächlich wirkt das für mich wie „Großreinemachen“ ihres Hauses als Vorbereitung für die Winterzeit. Die Zeit des Jahres, in der sich alles in der Natur eher in sich zurück zieht, loslässt, was momentan nicht mehr dienlich ist, die Stille genießt und die Kräfte in sich bewahrt – bereit diese, wenn die Zeit dafür ist, auch wieder im Außen lebendig werden zu lassen.

Ich hab ja bereits an anderer Stelle darüber geschrieben, dass ich die letzten Wochen eh schon in ähnlicher Weise genutzt habe. Ich habe mich nach innen gewendet, habe reflektiert und tatsächlich trotz der wilden Zeit im Außen viel Klarheit, innere Stille, Versöhnlichkeit (mit mir selbst, mit dem Leben, mit dem was ist, was nicht ist, was hätte sein sollen… … …) und auch immer mehr Friedlichkeit gefunden.

Denn genau dafür können wir diese Phase und die momentanen Energien des Jahreskreises nutzen: Unser „Haus“, sprich unser (Energie-)System klären und aus dem tiefsten Inneren nähren. Klarheit, Raum, Stille und Zufriedenheit ermöglichen – in uns und dem Feld, aus dem wir stammen, unserem Ahnenfeld. Mit offenen Armen und offenem Herzen die Dunkelheit umarmen, loslassen, was uns belastet und annehmen was unsere Wurzeln, unsere Lebendigkeit und unsere Kreativität nährt – von Innen nach Außen. Dem, was wir sind und denen, die den Boden für uns bereitet haben und die dabei ihr ureigenes Bestes gegeben haben, unsere Ehre erweisen. Ganz in diesem Moment.

Und ich kann Dir sagen: es lohnt sich!

Indem wir uns unseren Ahnen zuwenden, ihnen danken und sie ebenfalls umarmen, wenden wir uns auch wieder uns selbst zu. Und indem wir uns uns selbst zuwenden, mit offenem Herzen, wenden wir uns unseren Ahnen zu, als Teil von uns und unseres Lebens, als Teil des Lebens selbst…

…dessen Teil auch wir sind im Kreis des Großen Ganzen. Alles ist verbunden.

Somit schließt sich der Kreis auf einer Ebene und auf einer neuen Ebene kann Neues, Lebendiges die Zyklen des Leben erfüllen. Und wir folgen der Einladung des Lebens und vertrauen auf seine Rhythmen, wissend, dass die Jahreszeiten, Tag und Nacht, Licht und Dunkel in uns und alles was ist, Teil dieses wunderschönen einzigartigen Lebens ist.

Hier geht’s zur Anleitung des Ahnen-Rituals…
(das ich von dem Chasir (Schamanen) José Carlos Reyes Ravenna, aus der Tradition der peruanischen Nazca-Kultur, erlernt habe und als besonders schön, einfach und gleichermaßen kraftvoll empfinde.)

Der Ursprung, der Weg und das Ziel…

Wie magisch war das denn, bitte?

Gerade von einem schamanischen Seminar zurück gekommen, in dem es ein ganzes Wochenende um Heilung und neue (Selbst-)Wahrnehmung ging und am Tag drauf stehe ich morgens in einem am Vortag entstandenen Kornkreis ganz in der Nähe, wo ich wohne…!

Ja, das klingt jetzt so noch ein bisschen zusammenhanglos. Aber lass mich noch weiter erzählen:

Neben sehr intensiven Ei-Heilungs-Techniken und -Ritualen, die ich in den folgenden Tagen wunderbarer Weise auch gleich praktizieren und weitergeben durfte, ging es an diesem schamanischen Seminar-Wochenende für mich und eigentlich für uns alle, die in dem Kreis dabei waren, darum, sich zu erinnern, dass wir selbst der Mittelpunkt unseres jeweiligen Lebens sind. (Eine Podcast-Folge dazu mit Inspirationen und zwei angeleiteten Übungen gibt es auch;-)

„Mittelpunkt“ ist in diesem Fall nicht ego-zentriert gemeint, sondern vielmehr als Erkenntnis, dass eben dieses, z. B. mein ureigenes Leben genau durch mich hindurchströmt, durch mich lebendig ist (im besten Falle;-) und sich aus mir und durch mich in die Welt entfaltet und verwebt und co-kreiert…

Sich selbst als Mittelpunkt des eigenen Lebens wahrzunehmen lädt also vor allem dazu ein, sich zu er-innern und anzuerkennen, dass wir dann, wenn wir diesen Platz mitten in unserem jeweiligen Leben eingenommen haben bzw. (immer wieder) einnehmen, aus unserer vollen jeweiligen Kraft schöpfen können. Wie auch immer diese Kraft sich gerade zeigt und anfühlt – manchmal zart, manchmal kraftvoll, manchmal wild, manchmal ganz still… Zentriert in unserer eigenen Mitte sind wir dieser Kraft und unserer Essenz und unserer Verbundenheit mit allem Leben gewahr und können diese dann bewusst und schöpferisch nutzen und sich entfalten lassen.

Und? Bekommst Du jetzt schon eine Ahnung, warum ich die Entstehung des Kornkreises (wie auch immer dies vonstatten ging) in Bezug auf die Erkenntnisse in unserem Seminar so magisch finde?

Naja, das war „nur“ eine Sychronizität… Die zweite war folgende: Zur Bestärkung unserer eigenen Zentriertheit haben wir eine Übung bzw. eine schamanische Praktik gemacht, die ich von meinem langjährigen schamanischen Lehrer aus Peru, José Carlos Reyes Ravenna, gelernt habe. Dabei verbindet man sich mit seiner/seinem inneren Krieger/in, visualisiert (geistig) ein Ziel – in unserem Falle haben wir uns selbst, unsere Essenz… visualisiert – und trifft dieses Ziel dann mit (geistig visualisiertem) Pfeil und Bogen. (Diese Übung ist eine der angeleiteten in der oben bereits erwähnten Podcast-Folge.)

Und? Findest Du nicht auch, dass der Kornkreis auch ein bisschen aussieht, wie eine Zielscheibe?

Also ich fand das mega! Auch wieder mal die Erkenntnis, wie sehr wir tatsächlich alle mit allem, was ist, verbunden sind. Und wie sehr Informationen an verschiedenen Stellen bereits „im Feld“ sind und mit entsprechendem Fokus auf unterschiedliche Weise sichtbar werden und sich so „in Form“ bringen.

Die Energien, die im Feld sind, und somit auch in Dir, bringen sich in Form… durch Dich bzw. in Deinem Leben auf eine Weise, die Deiner momentaner Haltung und Weltsicht entspricht. In Resonanz mit Dir – und auch mit dem, was Du (momentan) aussendest.

Die Energien des Lebens bringen sich in Form, als Lebenskunstwerk. Und nichts und niemand ist aus Sicht dieses Lebens besser oder schlechter oder mehr oder weniger wichtig… Und so ist für mich auch der Kornkreis vor allem ein Kunstwerk des Lebens – auf welche Weise auch immer er gestaltet wurde.

Das Leben, das durch Dich fließt und das Du bist, bringt sich durch Dich, Deine Haltung, Deine Weltsicht und auf Deine ureigene Art und Weise in Form – und gestaltet diese Deine Welt. Das Leben er-lebt sich durch Dich, auf Deinem Weg.

Du bist der Ursprung, der Weg und das Ziel.☉

Der Stoff aus dem die Träume sind

Stell Dir vor, Du wohnst in einem schönen großen Haus – schon seit einigen Jahren. Du hast es seit Deinem Einzug schön hergerichtet und genießt die Räume und den ausreichenden Platz, den Du dort hast.

Eines Tages gehst Du von einem Zimmer in ein anderes, da fällt Dir eine alte, recht große Holztreppe auf, die in einen großen Speicher führt.

Du hast in den letzten Jahren weder die Treppe noch den Speicher wahrgenommen und bist neugierig, wie es dort oben aussieht und welche Räume sich Dir möglicherweise noch eröffnen.

Und Du gehst die massiven Holzstufen hinauf, Schritt für Schritt, und stehst in dem riesigen Speicher. „Wow, so viel Platz!“ denkst Du staunend und gleichzeitig fühlst Du Dich überwältigt, denn all der Raum ist über und über vollgestopft mit Stoffballen! Bunten, gemusterten, einfarbigen, älteren, neueren… eigentlich kannst Du Dir im ersten Moment noch gar kein Bild machen, weil es so viel ist. Bis weit nach hinten reichen die aufeinander gestapelten Stoffe und Dir bleibt kurz die Luft weg.

Denn all diese Stoffe gehören nicht Dir! Du wusstest ja bis eben nicht, dass Dein Haus diese weiteren Räume hat! Und kannst erstmal nichts damit anfangen. Du fühlst Dich einfach nur überwältigt und irgendwie auch betrogen. Warum hat Dir niemand gesagt, was dieses in Wirklichkeit für Räume hat. Und was darin enthalten ist! Nun kommt zu dem Gefühl von Überwältigtsein noch Wut hinzu. Wut auf den Vorbesitzer! Wie konnte er Dir das antun, Dir das zu verschweigen und all dieses alte Zeug nicht auszuräumen und zu entsorgen, bevor er Dir das Haus übergeben hat! Wieviel Arbeit, die eigentlich nichts mit Dir zu tun hat, hat er Dir hinterlassen! Vielleicht bist Du gerade ziemlich genervt! Verständlicherweise!

Vielleicht überlegst Du Dir: „Eigentlich brauche ich diesen zusätzlichen Raum erstmal überhaupt nicht. Das Haus ist so geräumig und ich wüsste gar nicht, wie ich den Speicher nutzen würde? Ich hab gar keine Visionen für diese großen Räume…“

Und in einer Mischung aus Ideenlosigkeit, Ablehnung, Wut und Überwältigung entscheidest Du Dich, erst mal nichts zu machen. Das ist Dir einfach zu viel. Zu viel Materie – und vielleicht auch zu viel Raum…

Gleichzeitig kannst Du es aber jetzt, da Du es weißt, nicht ignorieren, dass da oben so viel Platz ist, vollgestopft mit alten, verstaubten Stoffen. Was machst Du nur?

Einige Zeit vergeht, vielleicht ist es Dir sogar ab und zu gelungen, den Speicher und die Stoffe zu vergessen, aber nun fühlst Du: „Ich will das jetzt aufräumen. Ganz gleich, ob all das „meins“ ist oder nicht. Die Stoffe liegen im Speicher und dieser ist Teil meines Hauses und darum mache ich jetzt Klar-Schiff!“

Also überlegst Du, was es für Möglichkeiten gibt, Dich von den Stoffballen zu befreien und tauschst Dich mit Freunden aus.

Manche, denen Du von Deiner Entdeckung erzählst, raten Dir: „Schau, dass Du den alten Kram so schnell wie möglich los wirst! Es ist nicht Deiner, er belastet Dich nur und macht nur zusätzliche Arbeit… Eine Unverschämtheit von dem Vorbesitzer…!“

Andere schauen Dich mit großen Augen an und sagen: „Oh wow! Da sind wahrscheinlich auch ganz alte wertvolle Stoffe dabei! Vielleicht hast Du da einen wahren Schatz gefunden?“

Da kommt Dir zum ersten Mal in den Sinn: „Wer weiß, wie es überhaupt dazu kam, dass der vorige Hausbesitzer den Speicher nicht ausgeräumt hat? Eigentlich habe ich keine Ahnung, was die Gründe waren… vielleicht waren sie ganz banal oder triftig?“ Und irgendwie fühlst Du Dich dadurch schon ein bisschen versöhnter mit der Situation.

Ok, dann noch mal die Frage: Was machst Du nun damit?

Und gleichzeitig interessiert Dich irgendwie: „Welche Bedeutung haben diese Stoffe wohl?“

Es dauert nicht lang und die Antwort auf die Frage nach der Bedeutung fällt im wahrsten Sinn des Wortes in Dich hinein: „DAS SIND STOFFE, AUS DENEN TRÄUME SIND.“ Wow! Das hättest Du Dir im Traum nicht vorstellen können… Träume, ja klar! Abgelegte, ungenutzte, teils verstaubte Träume… wer weiß, wie alt…!

Du bekommst Gänsehaut. Zum einen, weil da womöglich tatsächlich etwas Wertvolles in Deinem Speicher schlummert. Zum anderen, weil Du irgendwie keine Lust verspürst, mit den Träumen anderer zu leben. Es ist also klar, das Zeug muss raus aus dem Haus! Es ist nicht Dein Traum, bis an Dein Lebensende zu nähen. Es ist nicht Dein Traum einen Stoffhandel zu betreiben. Es ist nicht Dein Traum, Hüter fremder Träume zu sein.

Und so wäre es das einfachste, einen riesigen Container zu bestellen und all die Stoffe wegzuwerfen. Soll sich doch jemand anders ums Recycling kümmern. Das ist schließlich nicht Deine Aufgabe. Innerlich verschränkst Du die Arme und stampfst trotzig mit dem Fuß auf!

Und dennoch: es sind Stoffe, aus denen Träume sind. Kann man damit nicht irgendetwas machen? Auch, wenn es die Träume anderer sind?

Komm schon, Du bist doch kreativ… 😉

Vor Deinem inneren Auge siehst Du, wie allmählich aus den alten Stoffen Kissenhüllen, Bettbezüge, bunte Kleidung, Dekoration, Hüte, Taschen, Kuscheltiere und alles mögliche wird.

Aus Altem wird Neues! Es wird lebendig!

Und je mehr Freude Du in dieser Vorstellung findest, umso schöner und bunter scheinen tatsächlich die Stoffe auf Deinem Speicher zu leuchten!

Ja wäre das die Möglichkeit, dass sich auf diese Weise auch einer Deiner Träume verwirklicht? Der Traum von…

…Schönheit in Allem.

Nach Hause kommen

Welches Thema könnte für den Auftakt des REUNION-Blogs besser geeignet sein, als „die Suche nach sich selbst“ und das darauf folgende „nach Hause kommen“?

Vor einigen Tagen hat es in mir gerappelt und mich durchgeschüttelt und ich hatte das Gefühl: „Ich weiß momentan überhaupt nicht, wer ich eigentlich bin bzw. was ich will… ich muss aus meinem Alltag raus und in die Natur fahren. Ich brauche Ruhe und will „mich selbst (wieder) finden“!“

Gesagt, getan. Hunde eingepackt, noch ein paar Klamotten, das Nötigste und dann Richtung Berge. Perspektivenwechsel. Vorfreude, Aufgeregtheit, Abenteuer… :-)))

Meine persönliche kleine Heldenreise.

Ich zog aus mit dem Wunsch, mich selbst (wieder) zu entdecken…

Zugegeben, recht spontan, aber hey! Es war unter der Woche und hier sind gerade keine Ferien und überhaupt, das würde schon alles werden.

Was ich nicht in meine Überlegungen einbezogen hatte, waren die besonderen Umstände dieses Jahres und dass, auch wenn hier in Bayern momentan keine Ferien waren, viele Leute von zuhause aus oder weniger oder gar nicht arbeiteten und dass woanders bereits Sommerferien waren und dass in diesem Sommer eh irgendwie alles anders und unwägbar war.

…auf der Suche nach mir selbst… hoffend, dass ich mich „da draußen“ finden würde…

Egal wohin ich fuhr – es waren schon Wanderer, Biker, Walker da. Also wenig Ruhe. Und wenn es immer heißt „das Außen spiegelt das Innen wieder“, dann musste ich, ob ich wollte oder nicht, zustimmen… so wuselig und geschäftig es „da draußen“ in der wunderschönen Natur war, so wuselig und g’schaftlig ging es in mir auch zu.

…ahnend, dass es da einige Hürden zu überwinden gäbe…

Vorfreude, Aufgeregtheit und Abenteuerfreude wurden mehr und mehr abgelöst von Ablehnung, Unruhe und dem Wunsch „woanders“ zu sein. Nirgendwo konnte ich das Gefühl von Angenommen oder Angekommen finden… Im Nachhinein kann ich herzlich darüber lachen, aber in dem Moment war das echt unangenehm…!

Natürlich hatte ich auch wunderschöne Erlebnisse:

Da war z. B. diese stattliche Fichte, die auf einem riesigen Felsen wuchs. Als Samen hatte sie womöglich auf einem Fleckchen Moos auf dem Felsen Halt gefunden und hat dort ihre Wurzeln geschlagen. Und, wie auch immer das funktioniert, viele Jahre später umwickelten meterlange kraftvolle Wurzeln den Stein verbanden ihn mit der Erde und ermöglichten es der unbändigen Lebenskraft Ausdruck zu finden.

Oder die magisch wirkenden Quelltöpfe des nahegelegenen Flusses! Aus der Tiefe der Erde – aus ihrem Innersten –, wie aus dem Nichts, steigt stetig Wasser auf, bahnt sich ober- und unterirdisch seinen Weg, findet Form und bildet schließlich einen prächtigen Fluss, der entlang fruchtbarer Ufer und tiefer Schluchten durch die Landschaft mäandert. Mal gezähmt, dann wieder wild und frei. …Und das Wasser erzählt mir: „Egal in welche Form ich fließe, bin ich doch immer frei.“…

Oder die Zeiten außerhalb der Zeiten in der Abend- und der Morgendämmerung.

Oder… … …

…dankbar für die Geschenke der Reise…

Gleichzeitig war ich immer wieder immer noch auf der Suche nach DEM Platz. Dem Platz, an dem ich ankommen könnte. An dem ich sein könnte. Verbunden mit dem Leben, das ich in diesen Tagen so sehr in „gut und nicht gut“, „angenehm und nervig“, „natürlich und unnatürlich“ einteilte und mich in dieser Unterscheidung selbst davon trennte.

Bis ich an-erkannte, was ich auf der Suche schon geahnt hatte: in dem Maße, wie ich mich (innerlich) von der Welt – vom jetzigen Moment und dem, was gerade ist – abwende, im dem Maße scheint sie sich ebenso von mir abzuwenden. Denn, wie vor einem Spiegel, wendet sie sich mir scheinbar sofort wieder zu, wenn ich mich ihr öffne.

Ui! Das war eine sehr entspannende Erkenntnis. In dem Maße entspannend, wie wir ja bestimmte Dinge, Konzepte oder Möglichkeiten mit dem Verstand schon längst begriffen haben, aber wenn wir sie erst zutiefst IN uns er-leben…! Dann öffnen sich wahrhaft neue Räume. Und dabei können diese Erlebnisse in kleinen, unscheinbaren Ereignissen ebenso stattfinden wie in grandiosen Pauken-und-Trompeten-Momenten.

Und in dieser entspannenden Erkenntnis und inneren Weite tauchte er endlich auf: MEIN Platz. Der Ort, an dem ich mich angekommen und angenommen fühlen konnte. Der Ort, an dem ich mich verbunden und aufgehoben fühlte. Der Ort, an dem ich zuhause war: IN mir.

…zuhause in der Liebe…

(P.S.: seither verstehe ich auch das Sprichwort „Man kommt sich selbst nicht aus, man nimmt sich ja immer mit.“ ganz neu!)